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Die totale Erinnerung – Total Recall (Film-Kritik)

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total recallDie totale Erinnerung (USA 1990)
OT: Total Recall

Regie: Paul Verhoeven

Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Sharon Stone, Michael Ironside, Rachel Ticotin

Laufzeit: 108:38 Minuten (uncut)
Freigabe: FSK 18

moviepilot
schnittberichte
ofdb

 

Inhaltszusammenfassung:

Douglas Quaid ist mit seinem Leben eigentlich zufrieden. Er hat einen Job, eine Frau… nur irgendwie fehlt ihm dieser spezielle Kick. Gegen den Rat seiner Gattin begibt er sich zur Firma “Rekall”, welche lebensechte Erinnerungen als eine Art Urlaubsersatz anbietet. Beim “einsetzen” dieser Erinnerungen geht etwas schief und Quaid findet sich plötzlich auf den Jagdlisten von Auftragskillern wieder. Sein Überlebenskampf führt ihn tatsächlich auf den Mars, wo er versucht, die Geschehnisse aufzuklären.

Kritik:

Normalerweise ist es ja fast schon eine Art Auszeichnung, wenn ein Film mit einem Remake “geehrt” wird (ob dessen Qualität nun dem Original gerecht wird, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt). Paul Verhoevens Action-Klassiker “Total Recall” gehört nun seit letztem Jahr auch in diese Rubrik, auch wenn die zugehörige Neuauflage mich nur bedingt überzeugen konnte. Umso mehr ein Grund, der Grundlage dieses Films – dessen Indizierung übrigens im Jahr 2011 aufgehoben wurde – nun auch endlich einmal ein Podium zu bieten.

total recallUnd, so viel möchte ich gleich vorweg nehmen, “Die totale Erinnerung – Total Recall” macht so ziemlich alles richtig. Verhoeven verschwendet wenig Zeit damit, die Vorgeschichte seiner Charaktere zu erzählen, sondern geht vom Start weg in die Vollen. Erstaunlicherweise ist die Handlung dabei für einen harten Sci-Fi-Actioner angenehm komplex ausgefallen, denn die Story lässt den Zuschauer lange im Dunkeln darüber tappen, ob sich Quaid nun in der Realität bewegt oder tatsächlich lediglich seine Rekall-Erinnerung erlebt. Die wendungsreiche und undurchsichtige Geschichte bietet dem Regisseur dabei viel Spielraum um seine Vorliebe für satirische, gesellschaftskritische Seitenhiebe auszuleben und deutet immer wieder dem dem blanken Zeigefinger auf Missstände, die man durchaus auch auf die Welt außerhalb seines Films projizieren kann, ohne dabei jedoch dauerhaft eine “Du, du!”-Attitüde an den Tag zu legen. Das ganze wird von einem Spannungsbogen begleitet, der ebenfalls vom Start weg in die Höhe schießt und sich dann konstant auf einem hohen Niveau bewegt. Absolut stimmig ist auch nach mittlerweile fast 25 Jahren immer noch die düstere und beklemmende Atmosphäre des Streifens, die ich in dieser Dichte bei kaum einem anderen Schwarzenegger-Titel entdecken konnte. Hier hat Verhoeven also in jedem Punkt ganze Arbeit geleistet.

total recallDarstellerisch sollte man nun natürlich nicht zu viel erwarten. Arnold Schwarzenegger ist zu Recht nicht dafür bekannt, große Charakter-Rollen gespielt zu haben, bietet in “Die totale Erinnerung – Total Recall” aber dennoch eine überzeugende Leistung. Er füllt die Rolle des Douglas Quaid gut aus und bietet hier eine Leistung, die in seiner Karriere so nur selten zu finden ist. Immer noch weit entfernt davon, zu “den ganz Großen” zu gehören, aber dennoch weitaus tiefgründiger als seine Paraderolle als in seiner Paraderolle als Ein-Mann-Armee – was aber vermutlich nicht zuletzt auch der Charakterzeichnung durch Verhoeven und in letzter Instanz auch des Autoren Philip K. Dick, auf dessen Kurzgeschichte “Erinnerungen en gros” der Film basiert, zu verdanken sein dürfte. Die anderen Rollen sind ebenfalls passend besetzt, Sharon Stone ist ebenso überzeugend wie der von mir sehr geschätzte Michael Ironside als zwielichtiger Vollstrecker Richter. Auch hier also für einen Brutalo-Actioner: alles richtig gemacht.

total recallInsbesondere auf der Effektseite weiß “Total Recall” ebenfalls zu überzeugen. Man darf nun natürlich nicht vergessen, dass der Titel von 1990 ist und somit natürlich viele der heutigen Möglichkeiten nicht denkbar waren – und gerade das macht den Streifen für mich so sehenswert. Tolle Handarbeit, insbesondere bei den Mutanten-Sequenzen, überzeugend umgesetzt und absolut sehenswert. Auch davon ab lebt der Film natürlich von seinen Schauwerten, denn trotz aller kritischen Untertöne sollte man eines stets im Auge behalten: “Total Recall” ist in erster Linie ein Action-Blockbuster, der den Zuschauer unterhalten will.

Fazit:

10“Die Totale Erinnerung – Total Recall” ist für mich einer der besten, wenn nicht sogar DER beste Schwarzenegger-Film. Hier passt einfach alles. Eine Handlung, die nicht so simpel ist, dass man sie auf eine Visitenkarte schreiben kann, sehenswert umgesetzte Actionsequenzen und Darsteller, die zwar nicht überragend, zumindest aber mit Herzblut bei der Sache sind. Ansehen lohnt sich auch heute noch.

(c) des Bild- und Tonmaterials: StudioCanal

opinionsDrei Cineasten: 8/10
Cellurizon: 8/10

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